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13. August 2005: 1200m aufwärts zum Lötschenpass
Läppische 1200 Meter, abstehende Ohren und sonstige Erstaunlichkeiten
Der Bus stand in Kandersteg für die Freitag Fitnessriege bereit. Er wird uns nach einer fulminanten Fahrt im hintersten Krachen absetzen – dorthin, wo die Kandersteger ihre Schwiegermütter vergraben.
Beim Einstieg kontrollierte der Driver die Stellung unserer Ohren. Diejenigen Fahrgäste mit den abstehendsten Ohren mussten vorne sitzen. Auf diese Weise konnte der Fahrer den engen Maultier-Felspfad unbedenklich hoch rasen, weil er wusste, wenn die vorderen Fahrgäste nicht ihre Ohrenläppli an der Felswand abraspelten danach auch die hinteren Köpfe ohne Schaden durchpassen werden.
Die erste Beiz kam in Sicht. Wir nutzten die heimeligen Tische um unsere Sonnencreme aus zu packen – denk bloss nicht um eine go zie! In die zweite Beiz – in die erste Rettungsinsel - mussten bereits 300 Höhenmeter investiert werden.
Zwischen zweiter und oberster Beiz lagen weitere 900 Meter, eine überhängende Felswand mit Sicherungsseilen und ein Gletscher von der Grösse Basels – ein Klack für uns Turner, oder?; Endlich, Erstlandung auf dem Mond, tief empfundene Happyness! Ein kleiner Gump für eine Turnerriege, ein grosser Schritt für die Menschheit.
Die Lötschbergpass-Beiz auf 2'690 Metern und windigkühlen 5 Grad: Käseschnitte, Röschti mit Ei, ein kühles Halbeli, ein Bier, Merinque, … na ja, der Beizer ist sich seiner einsamen Exklusivität sehr bewusst.
Nächste Beiz, 600 Meter negative Höhe, dennoch ein positives Problem; es ging verdelli in d Chnödde. Nur einer hoppste wie ein junges Reh an den gewaltigen Steinböcken vorbei auf die Lauchernalp runter: Hermann war nicht zu bremsen. Die Beiz war offen, dies hat mindestens einem von uns das Leben gerettet, gäll Thomi.
Können wir uns noch steigern? Oder gehen wir nächstes Jahr aus Altersgründen nicht doch lieber an die Street Parade? Thomi wird sicher wieder was Tolles einfallen; wir freuen uns jetzt schon drauf!!
Heiner, Turnen Aktiv FreitagFitness
PS: Erstaunlichkeiten
Erstaunlichkeit Nr. 1: Die Physik lügt nicht
110kg in 4 Std. in 1200m Höhe bringen entspricht einer Durchschnittsleistung von 90 Watt und einem zusätzlichen
Energieverbrauch von 310kcal. Verdammt, ich habe doch mehr geleistet als das!!!??
Erstaunlichkeit Nr. 2: Trotz allem Kopf frei für einen Limerick
Da gibt’s einen Berg namens Lötsch
auf der Linie Kandersteg-Gletsch
der Thomi uns rüber will bringen
dies sollt’ uns mit Sonne gelingen
am End war’n wir schweissnass wie Frösch.
Erstaunlichkeit Nr. 3: No Beer!
Urs-Martin wollte uns in Olten ein Bierli spendieren. Ich wäre noch gerne schnell an die Oltner-Chilbi gegangen. No
way, heim zu Muttern war die Devise: Brave Männer wie wir, die saufen in Olten kein Bier.
Erstaunlichkeit Nr. 4: Steinböcke live
Da standen sie zu dritt mit ihren mächtigen Hörnen und lugten auf uns herab.Mächtige Viecher sind das ja, so gross
wie ein Rind! Da musste ich Bock so steinalt werden um einen frei lebenden Steinbock zu sehen. Ein Highlight des Tages!
Erstaunlichkeit Nr. 5: Kein Regen, keine spektakuläre Seilbahn-Pannen
Erstaunlich, es geht auch ohne.
Erstaunlichkeit Nr. 6: Trotz Kurzfristigkeit 11 Turner dabei
Heinz, Andreas, Armin, Thomas, Urs, Heiner, Hermann, Karl, Beat, Thomas und Urs-Martin
Routenbeschreibung
Reise nach Kandersteg und mit Kleinbus auf abenteuerlicher Bergstrasse nach Selden im Gasterntal. Nach Ueberquerung der Kander auf schwankender Hängebrücke, rassiger Aufstieg auf die Gfelalp, wo wir und kurz niederlassen.
Anschliessend weiterer Aufstieg anfangs über steile Wiesen und später über den Lötschengletscher, welcher teilweise mit Geröll bedeckt ist. Zum Schluss sehr steiler Aufstieg über eine Felswand bis zur Lötschenpasshütte auf 2690m.
Nach dem ausgedehnten Mittagshalt geht's wieder runter. Wir nehmen den oberen Weg, zum Teil über karge Landschaft und Geröllhalden bis hinunter zur Lauchernalp. Die Luftseilbahn fährt uns nach Wiler, dann Postauto nach Goppenstein und mit der SBB heim nach Muttenz, wo wir um 21:30h ankommen.
Unsere Route: Lötschenpass 3h 45min, Ueberquerung der Kander
Heinz, Andreas, Armin, Thomas, Urs, Heiner, Hermann;
Karl, Beat, Thomas und Urs-Martin
Nach 45 Minuten ist die Gfelalp erreicht - Blick hinunter ins Gasterntal
Zmorge oder Znüni auf der Gfelalp, ... und wieder aufwärts
Bericht: Heiner Vogt - Bilder: Karl Flubacher