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27. August 2006: Wanderung der Fitness-Riege

Duschen in den Glarneralpen

Ein Tal hat Berge auf beiden Seiten,
Glarus ist da ganz unbescheiden.
In vielen Fällen – so darf man hoffen -
ist's auf den anderen Seiten offen.
Wie ist das in einer Duschkabine,
wo goot's uuse, wo goot's iine?
In all dem dichten Wasserdampf,
entpuppt sich Wandern als ein Krampf,
mancher von uns hat daheim geduscht,
es wandernd zu tun ist eher Fruscht.
Doch wer glaubt, das wäre schädlich,
und der guten Laune nicht verträglich,
wer meint, Spass gibt's nur mit Sonnenlicht,
der kennt die tapferen Mannen nicht,
die auf General Suworows Pfaden *),
Schuh und Hos im Nassen baden.

Unser Leader Thommi Reichenstein
lässt Risiko lieber Risiko sein.
Eine neue Route plant er kurzerhand
etwas ausserhalb vom Kartenrand.
Doch keine Bange, wir finden den Berg,
nur leider fehlt der Wanderweg.
Froh gelaunt und guten Mutes,
rein in den Dschungel – wir tun uns Gutes.
Kurz nach dem Schädel einer Gemse
trat der Thommi auf die Bremse:
Ein Menschenleben ist zuviel wert,
Erste Umkehr in "Steilwand Tannenberg"!
LOST vom TV ist eine müde Story
im Vergleich zu dem von vori.

Kein Bild der Welt hat einen grösseren Reiz
als der Anblick einer gemütlichen Beiz.
Schlimmer als die Wahl des Weges
war die Weinwahl – genau so war es:
Trinken wir Merlot vom Tessin,
oder lieber Pfütze aus Veltlin?
Hauptsach zämme eine nee:
Wir prosten uns zu mit Cabernet.

Nach schwer erkämpften Höhenmeter:
Die zweite Umkehr ganz ohne Gezeter,
im Freifall runter zum Bahnhof Schwanden
wo wir auf weichen Knien landen.

Da hocken sie, die müden Helden
in der Pizzeria von Birsfelden.
Sie bestellen Bier, Wein und Rivella,
jetzt fangt's em Jürgli afo gfalla.
Und nach dem guten Happa Happa
gibt's einen feinen Veltliner-Grappa.
Es isch toll zämme eine z nee
mit em Jürg sim grosse Portmonee.

Dem Thommi und seinem lieben Sohn
sei unser Dank ein bescheidner Lohn,
der Tag bleibt in unseren Herzen stehn
und wir freuen uns auf's Wiedersehn.

Vielleicht das nächste Mal etwas flacher
und bei Regen eher unter dacher.
Duschen aber, das tun wir daheim,
oder soll nur ein Teil des Trainings sein.

Heiner Vogt

Mit dabei waren:
Thomas, Hermann, Jürg, Urs, Urs-Martin, Peter, Hansueli, Beat, Beda, Heiner, Schofför David.






*) General Suworow:
Im Kampf gegen die Franzosen wurde General Alexander Suworow im September 1799 von den Österreichern und den Schweizer Kleinbünden um Hilfe gerufen. Von der Lombardei her marschierte seine Armee mit 30 000 Soldaten los, überquerte mit Mühe den Gotthard und wurde vom frühen alpinen Winter überrascht. Die wehrhaften Franzosen zwangen Suworow, seinen Marschplan täglich zu ändern und so irrte ein Teil seiner Armee von Altdorf am Rossstock (2500 m) vorbei, ins Muotatal, über den Pragelpass durchs Klöntal nach Glarus, dann weiter in Richtung Elm und über den Panixerpass ins Bündner Oberland, dem Rhein entlang bis in den Voralberg.Dort lebte gerade noch die Hälfte der Soldaten und ein Drittel der Pferde.

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Bericht: Heiner Vogt - Bilder: Hansueli Vogt

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