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12. Oktober 2008: Bergwanderung Turnen Aktiv
Der jungfräuliche Hintern
Wer kann das schon? Einen ganzen Tag lang auf den wunderbaren, schneebezuckerten und sonnenbestrahlten Hintern einer Jungfrau gucken? Das kann nur ein FitnessFreitag Turner am Sonntag, den 12. Oktober 2008, auf der Turnfahrt ins hintere Lauterbrunnental – auf die Rückseite des Jungfraumassivs.
Es war ein Tag der Aktienkurse, der Bilanzen und der Zahlen, ein Tag der permanenten Entscheidungen und zuletzt auch die Frage nach der Subventionierung – ganz so wie im derzeit wichtigsten Weltthema Finanzen auch. Die Wanderbörse eröffnet um 06:30.
Die Aktienkurse
Das erste Ziel war klar: Olten. Unser Zug verkehrt aber – entgegen allen Anzeigetafeln - nur bis Sissach. Die haben doch sicher einen Bus oder ein paar Maultiere bereit stehen, die SBB lässt ihre Fahrgäste nicht im Stich. Ein anderer Zug bringt uns schliesslich irgendwie nach Olten. Hurra, die SBB-Aktien schnellen in die Höhe.
Auch unsere SBB-Spezialisten (Schönwetter-Bundes-Börsianer) konnten die Entwicklung dieses Kurses nicht erahnen. Das zweite Ziel: Kaffee. Wir hocken aber in einem Beistellmodul. Einem Was? Aha, zusätzliche Schönwetterwagen hinten angehängt. So what? Ja, ehm, da ist eine unüberwindbare Lok zwischen uns und dem Kaffee. Crash - Die SBB-Aktien liegen so schnell am Boden wie sie vorher gestiegen waren.
Die Entscheide
Unser Herdentreiber plant zwei Routen:
- Die 6-stündige OhnePausenPicNicSteilwand-Route mit 1200 Höhenmetern und
- die 41/2-stündige ErstmaleinenKaffeeAmarettoPicNicPowerNappBeinHochlager-Route (900m).
Wir entscheiden uns für die Bildung zweier entsprechenden Wander-Gruppen: Die schnelle Einsatztruppe GSG8 (GebirgsSuperGruppe, 8 Mann) und die gemütlichen Katzenstreichler (Heinz und 6 Mann).
Die Zahlen
- Die Strecke Muttenz–Stechelberg retour ergeben – gefahren mit der SBB – rund 48 Fahrzeugwechsel (der guerillamässige Wechsel in den Speisewagen nicht gerechnet).
- 1200 Höhenmeter mit einer Leistung von 200m/h ergeben eine Wanderzeit von 6 Stunden.
- Im herrlichen romantisch-blauen Bergsee auf 2135m Höhe befinden sich – entgegen allen Prospekten - 0 (Null) Liter Wasser.
- Ab 1500m herrlich wärmende Sonne und 13 Grad auf 2000m ergeben bei 13 Rucksäcken eine durchschnittliche Fliesspulli-Jacken-T-Shirt-Wechselkadenz von 4 Wechseln pro Minute (Heiner und Hermann profitieren von ihrem Spezialanzug „PullidirektunterderHaut“).
- Von all den Beizen, an denen wir vorbeigekrochen sind, war noch 1 (eine!) offen.
- Der Bergbach erbringt eine Sekundenleistung von 3800 Litern Frischwasser, knapp genügend für die Fusswäsche von Felix nach dem Marsch.
- Zwei Kilo Rotwein ergeben 4 Halbeli – auch bei holländischen Serviertöchtern – und reichen für 78 Sekunden Tranksame pro Tisch.
- Eine Streichelkatze des nahegelegenen Hofes ergibt ungefähr drei halbe Portionen Hase auf der Wildkarte (Sorry Heinz).
- Apéro 17:00h, gemeinsames Nachtessen 17:30h, Vorspeise 28 Minuten, Hauptgang 15 Teller, 2 Teller-Mund-Gabelbewegungen pro Minute ergeben pro Teller 55 Minuten Essenszeit inkl. Glashebezeit von 23 Sekunden pro Schluck, Dessert 2 Minuten, Abfahrt Bus 19:05h – Passt!
- Zwei Minuten Zeit für den Verzerr einer grösseren Merinque-Glace ergeben eine Laufzeit zum Bus von 10 Sekunden und 1340 Merinque-Krümel auf dessen Fussboden – es passt eben nicht allen.
- 30 Beine haben insgesamt eine Leistung von 31'800 Höhenmetern innert 159 Std. erbracht.
Die Bilanz
Bei der Bestellung eines Pfefferminztees gibt’s ein Willisauer-Ringli dazu. Zu einem Huuskaffi gibt’s kein Ringli. Wir bestellen Tee und HuusKaffi ohne Tee. Ab vier Huuskaffi gibt’s die Ringli sogar mit Loch. Zum Mineralwasser gibt’s nur das Loch, d.h. kein Ringli.
Wir verstehen diese Bilanz nicht; diese Börsengesetzmässigkeiten sind uns zu komplex. Ich verstehe, warum der Namensgeber für diese beliebten Ringliguzzis – Willi – sauer geworden sein muss.
Die Subvention
Nein, keine Staatsgarantien und Milliardensummen, aber ein kleiner Zustupf vom Konto „Gesellige Anlässe“ an diesen wunderbaren Tag. Es ist heutzutage immer gut, einen Finanzminister in der Nähe zu haben.
Die Subventionsempfänger
Das Team GSG8: Armin, Beat, Felix, Hansjörg, Hansueli, Marco, Peter,
Thomas
Die Katzenstreichler: Beda, Heiner, Heinz, Hermann, Karl, Thomi,
Urs-Martin
Das verantwortliche Management
Die dauerkritischen Fondinhaber „FitnessFreitag“ sowie die erfolgsverwöhnten Anleger von Fettpolstern geben dem Management Thomas Reichenstein Bestnoten:
- Die Terminfindung: 6
- Die Organisation: 6
- Das Krisenmanagement: 6
- Der minutiöse Zeitplan: 6
- Die Wahl des Wetters: 6 Plus
- Einen 1000m-Basejump nicht im Plan gehabt zu haben: 6
- Der Wille, offene Beizen zu finden: 6
- Die Erfolgsquote, offene Beizen gefunden zu haben: 1
- Die Wahl des Transportmittels: 6
- Die Unvergesslichkeit des Anlasses: 6
Die Wanderbörse schloss um 22:30 mit 1000 Punkten im Plus.
Die offene Frage
Die kann man einen weiblichen Hintern zum UNESCO-Weltnaturerbe erheben, reichen denn die herrlichen Schweizerberge nicht mehr dazu aus?
Heiner Vogt
Team Katzenstreichler (allerdings ohne Berührung einer derselben)
Bilder Teil 1 (Katzenstreichler)
Anreise und gleich gehts los
Die im Bericht erwähnte Hinterseite der Jungfrau
Wo ist die Gebirgsgruppe? Heinz weiss es genau.
Urs-Martin hat sie auch gefunden, Heiner schreibt am Bericht und Hermann
läuft auch noch beim Schlafen weiter?
Am Nachmittag geht's zurück. Blick in Richtung Lauterbrunnen, in Bildmitte kaum sichtbar, Wengen.
Das Bergablaufen geht in die Knie - und dann endlich ist der Talboden fast erreicht!
Die ganze Mannschaft wieder zusammen zum Abschluss
Der Abschluss: Nachtessen mit Dessert im Postauto und Jassen beim heimfahren.
Bericht: Heiner Vogt - Fotos: Thomas Jäggli, Karl Flubacher und Hans-Jörg Wüst